Anno 2500

Frederic McDonald fuhr mit seinem Fahrzeug in der Hauptstadt des Planeten Orbisonia umher und kundschaftete einige heikle Punkte innerhalb der städtlichen Sicherheit aus. Er machte sich einen Haufen Notizen während sein Fahrer das Fahrzeug in Richtung Parlamentsgebäude lenkte. Als sie vor Ort waren, stieg Frederic aus dem alten Wagen aus und schickte seinen Fahrer weg. Er straffte seinen Anzug und begab sich zu Fuss auf die Treppe des Parlaments. Zu Fuss ging er die Treppe hoch und anschliessend in die Besuchergalerie. Mit einer kleinen Holokamera machte er sich Holofotos und er gab sich ganz als Tourist. Er fiel dabei noch nichteinmal auf. Als er sämtliche Zugänge zum Parlamentssaal und der Besuchergalerie abgegangen ist, nahm er aus einer Tasche einen täuschend echten Ausweis hervor, der ihn als Lobbyisten einer ansässigen Firma auswies. Damit gelangte er durch die Sicherheitskontrollen und er konnte in den "privaten" Teil des Gebäudes gelangen. Dort machte er die Selben Fotos wie schon zuvor.
Als er etwa eine halbe Stunde später das Parlamentsgebäude wieder verliess und in Richtung der U-Bahn-Station ging, hatte er ein leichtes lächeln im Gesicht. Seine Mission war eng umschrieben und er hatte einen klaren Auftrag seines Herren. Zum erledigen seines Auftrages hatte er volle Unterstützung der Maskirovka erhalten und ein vollausgestattetes Team. Der Wagen bewegte sich langsam durch die Aussenbereiche der Stadt und in das "geheime" Versteck des Teams. Auch dieses Versteck wurde von seinem Herren geschickt ausgesucht und eingefädelt. Es war völlig sicher vor Entdeckung, des es ist etwas völlig anderes, als dass es erschien...

Als er wieder in dem Versteck war, organisierte er eine Teamsitzung mit seinen vier Unterführern, welche wiederum ihre Unterführer von der Besprechung durchführen sollten. Die Sitzung drehte sich um die neusten Aufklärungsdaten und was er damit anzustellen gedachte umd die Kontrolle über die Republik Orbisonia zu erhalten.

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Tian Hu Aris - Herzog von Capella und Anführer der Kommunalität Capella - Konföderation Capella

Frederic McDonald hatte trotz seines leichten, dünnen Kampfanzuges relativ warm. Nunja, für einen Menschen von New Syrtis ist das Klima auf der Welt Orbisonia relativ heiss. Er kontrollierte nochmals den Sitz seiner Schusssicheren Weste und überprüfte das Magazin seines typischen Davion-Sturmgewehrs. Ebenfalls kontrollierte er den offiziellen AVS-Nadler im Seitenholster. Als er in den Spiegel schaute, setzte er seine Tarnmütze auf den Kopf, zog sie aber noch nicht über das Gesicht. Zudem hängte er sich drei Handgranaten an die Weste und begab sich in den Versammlungsraum in der Halle. Ales er die Halle erreichte, sah er rund 120 Soldaten in vier Züge aufgeteilt vor ihm stehen. Alle ausgerüstet mit Waffen und Funkgeräten. Gut trainiert von seinen Zellenleitern. Es handelte sich dabei ausschliesslich um Personen aus dem traditionellen Raum der Mark Capella. Er begann zu sprechen:

"Männer. es ist soweit. Der Tag der Abrechnung ist gekommen. Mein Vorgesetztzer, ich kenne ihn nur unter dem Namen "Der Lenker" ist endlich dazu übergegangen uns unseren Marschbefehl zu geben. Am heutigen Tag dürfen wir den verhassten Davion`s eins auswischen. In rund fünf Stunden kommt ein Sondergesandter von New Avalon in der planetaren Hauptstadt an und wird Friedens- und Freundschaftsverhandlungen zum Orbisonia-Protektorat aufnehmen. Dies werden wir verhindern. Diese Planeten gehören zur Mark Capella und mit Ihnen zum rechtmässigen Herrschaftsanspruch der Fürsten von New Syrtis." - Ein Hurra dröhnte durch die Halle und er fuhr weiter - " Das Ziel der heutigen Aktion besteht darin, die Begleitung des Sondergesandten auszuschalten und den Gesandten selbst und seine Familie zu entführen und in das sichere Versteck A zu bringen. Der Plan sieht vor, dass wir mit einer Gruppe aus dem ersten Zug den Zugriff Medienwirksam vor dem Eingang zum Parlament durchführen werden. Die lokale Garnison wird nicht mehr als einen Zug Soldaten mit drei Panzern zur Unterstützung schicken. Diesen Panzerzug zu vernichten ist die Aufgabe von Zug Zwei. Den Begleitschutz in Form der Leibwächter des Gesandten zu ausser Gefecht zu setzen ist die Aufgabe von Zug Drei. Deckung auf dem Rückzugsweg wird durch Zug Vier gegeben. Treffpunkte der verschiedenen Züge werden ihnen von den Zugführern bekannt gegeben. Meine Herren. Es ist von äusserster Wichtigkeit, dass sie Verwundete oder getötete Kameraden geborgen und in die Verstecke gebracht werden. Ich möchte nocheinmal wiederholen, dass diese Tat die Abneigung der Davions gegen die legalen Gebiete des Fürsten von New Syrtis verstärken soll und diese Imperialisten davon abhalten, dass sie diese Gebiete einnehmen. Die Bürger wehren sich. Das Volk erhebt sich gegen diese Imperialisten. Für die Mark Capella!!" - Ein Chor aus rund hundert Stimmen schrie Mark Capella. Frederic McDonald lächelte und befahl: "Zugführer übernehmen Sie ihre Züge und führen sie das detaillierten Briefing mit ihren Männern durch. Abmarsch ist in 65 Minuten. Ausführen."


50 Minuten später sass McDonald wieder in seinem Büro und dachte über die vergangenen Jahre nach. Er war in der Freiheitsmiliz grossgeworden und er ist vom "Lenker", einer grösse der Mark Capella, in Kontakt gekommen. Er hat diese Aktion und frührere kleinere Aktionen organisiert und bezahlt. McDonald war es egal, wenn er sich mit jemandem zusammenschliessen musste. Er wollte nur seine Ziele erreichen. Er drehte sich zu einem Bild um, auf welchem seine Heimatwelt New Syrtis zu sehen war. Es lief ihm kalt den Rücken herunter als er an sein Elternhaus dachte. Nunja. Beim kämpfen ging es darum sich für seine Ziele einzusetzen. Und das hatte er vor. Er stand auf und begab sich zu seinem Fahrzeug, wo sein Stellvertreter auf ihn wartete.

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Tian Hu Aris - Herzog von Capella und Anführer der Kommunalität Capella - Konföderation Capella

"Der Lenker" sass in seinem Landhaus auf Orbisonia im Wohnzimmer und hatte eine gute Flasche Single-Malt Scotch aufgemacht. Er beobachtete die Nachrichten, welche eben über das planetare Netzwerk kamen. Zuerst hies es nur, die Kolonne des Davion-Gesandten sei von einer Handvoll verrückten angegriffen worden. Als kurz darauf die drei Panzer der planetaren Miliz explodierten, gönnte er sich einen Schluck und lächelte. Zu diesem Zeitpunkt war der erste Helikopter der Nachrichtenkanäle bereits vor Ort und er konnte beobachten, wie die Fahrzeugkolonne effektiv festgesetzt wurde. Die Überlebenden Soldaten wurden durch einige Schwarzuniformierte Personen in schnellen und harten Schlägen ausser Kraft gesetzt. Die rund zwei Dutzend Leibwächter des Gesandten waren hartnäckiger, aber massiv unterlegen. Sie hatten lediglich Handfeuerwaffen, konnten aber trotz allem mehrere Angreifer ausser Gefecht setzen. Auch darüber lächelte "Der Lenker". Sein Plan war herrlich am Gedeihen. Als die Schwarzuniformierten die Limousine des Gesandten stürmten und die Zielpersonen aus dem Fahrzeug zerrten und mit Kabelbinder fesselten, hatte er trotzdem kurz einen Stich bekommen. Es waren vier Personen und nicht nur Zwei. Als er sah, dass der Anführer des Zuges die beiden Kinder des Gesandten ebenfalls fesselte, war er erleichter. Er hatte schon befürchtet, dass diese Rassistischen Milizen-Schweine die Kinder einfach abknallen würden, da sie nicht zum Auftrag gehörten. Er war wirklich erleichtert. Als sich die Angreifer aus dem Bereich der Fahrzeugkolonne zurückzogen kam es noch zu Schiessereien mit angerückten Polizeikräften, wobei ein Angreifer durch einen Nadlerschuss auf kürzeste Entfernung niedergestreckt wurde. Es war eine hässliche Nahaufnahme und "Der Lenker" nahm wiedeurm einen SChluck um das Gesehene runterzuschlucken. Die Angreifer zogen sich zu ihren Ausgangspositionen zurück und begaben sich ausser Sichtweite der Verteidiger. Sie zogen sich wahrscheinlich im Anschluss auf schnellstem Weg auf ihren vorbereiteten Fluchtrouten zurück. Nunja. Er wird den Bericht von Frederic McDonald bald erhalten. Und Zugang zu seinen neuen, Prominenten Gästern erhalten. Diese waren in diesem Moment wahrscheinlich auf dem Weg zum Versteck A. Dessen Örtlichkeit kannte nichtmal McDonald. Er wird an einem Treffpunkt die Zielpersonen an vier Vertrauenswürdige Leute übergeben. Er freute sich wahrlich auf das Treffen in Versteck A. Er schaute noch ein letzte Mal auf den TV, trank sein Glas leer und erhob sich. Er musste noch eine Partie Tennis gegen seinen Bruder spielen.

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Tian Hu Aris - Herzog von Capella und Anführer der Kommunalität Capella - Konföderation Capella

Die Polizei von Orbisonia untersuchte die Leichen der zurückgebliebenen Angreifer. In der Pathologie lagen drei von Ihnen. Durch den Gerichtsmediziner wurden zwei als eindeutig von fremden Welten stammend identifiziert. Beide kamen Sie von New Syrtis. Die dritte Leiche, ein gewisser Donald Freeman, war von Orbisonia und als extremer Anti-Davion-Milizionär bekannt. Er stand für die Mark Capella ein und dafür starb er. Leider hinterliessen die Leichen keinerlei Anzeichen auf den Aufenthaltsort der entführten Personen. Er vermerkte im Bericht die Todesart der drei Menschen und aufgrund von welchen Verletzungen sie schlussendlich gestorben sind. Zudem durch welche Waffe und aufgrund der Videoaufzeichnungen die vermuteten Schützen. Diese Analyse kam jedoch von der Kriminaltechnik. Den Bericht leitete er direkt an den Polizeichef weiter.

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Der Polizeichef war im Büro des Ministerpräsidenten von Orbisonia und erstatte Bericht.
"Ministerpräsident, leider haben wir keinerlei Hinweise auf den Aufenthaltsort der entführten Personen. Aber aufgrund der Videoanalysen können wir sagen, dass sowohl der Botschafter als auch seine Frau und die beiden Kinder am Leben sein sollten. Die Angreifer gingen militärisch vor und hatten nur sehr geringe Verluste. Der Geleitschutz und die Leibgarde des Botschafters hatten jedoch einen Totalverlust zu verzeichnen." - Der Ministerpräsident zog scharf die Luft ein bei diesen Worten und der Polizeichef sagte weiter: "Drei der Angreifer konnten durch Ihresgleichen nicht geborgen werden. Diese drei Leichen befinden sich in der Pathologie. Zwei davon stammen von New Syrtis und sind wie der Dritte, extreme Mark-Capella-Loyalisten und Anti-Davionisten. Sie führten diesen Angriff wahrscheinlich aufgrund ihrer radikalen Einstellung durch. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten." Er beendete seinen kleinen Vortrag und der Ministerpräsident sah ihn scharf an.

"Darf ich von ihnen erwarten, dass sie eine Liste mit politisch unsicheren Personen in der Hinterhand haben?" - Der Polizeichef nickte - "Gut, ich möchte, dass sie die Rädelsführer und extremsten Anti-Davionisten in zwei Straflager ausserhalb der Haupstadt zu bringen und festzusetzen." - Der Polizeichef zog bei diesen Worten hart die Luft ein und erwiederte: "Sir, wenn sie das tun, werden sie den Anti-Davionleuten auftrieb geben. Das ist sehr gefährlich." - Der Ministerpräsident antwortete: "Nein, sie werden sehen müssen, dass sie ihre Aktionen so nicht durchführen können. Lassen sie diese Menschen festnehmen und in die Lager führen. Zudem werde ich eine Erklärung verfassen und verlesen."

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"Der Lenker" sah die Fernsehaufzeichnung und die Aktionen der Polizei und Armee von Orbisonia gegen die Extremisten und Anti-Davion-Aktivisten. Er lächelte dabei, als er sah wie diese Menschen in die Gefangenenlager ausserhalb der Hauptstadt getrieben wurden. Dies war alles Teil seines Planes. Es gefiel ihm ausserordentlich, dass der Ministerpräsident genau die Reaktion an den Tag legte, die er erwartet hatte. Nunja, dieser Herr war halt ein alter Davion-Loyalist. Nun wird der zweite Teil seines Planes angegangen werden müssen. Er trank einen Whisky und zeichnete einen Bericht ab um den zweiten Teil des Planes in Auftrag zu geben. Vorbereitet war die Aktion schon seit Jahren. Und Teil 1 hat hervorragend funktioniert.

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Tian Hu Aris - Herzog von Capella und Anführer der Kommunalität Capella - Konföderation Capella

Der Lenker schaltete seinen Fernseher ein. Auf dem Bildschirm flimmerte ein Schriftzug und die dazugehörende Musik spielte ein:

*Orbisonia Exklusiv – Das Nachrichtenmagazin für Orbisonia und das Orbisonia-Protektorat*

Dazu folgten Bilder aus verschiedenen dramatischen Lebenssituationen und anderen politischen Ereignissen. Danach wurden das Studio und die Moderatorin eingeblendet.

„Guten Tag meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüsse sie zu einer neuen Ausgabe unseres Nachrichtenmagazins für Orbisonia und das Protektorat. Die heutige Sondersendung hat die Verhaftungswelle der Mark Capella treuen Anhänger von New Syrtis zum Thema.
Wie Sie wissen, geschätzte Zuschauerinnen und Zuschauer, wurde vor rund drei Wochen eine beispiellose Verhaftungswelle durchgeführt, welche sich direkt gegen Anti-Davionisten richtete. Dabei wurde rund 35`000 Personen die als „aufführerisch“ gelten verhaftet und in Sammellager gesteckt. Dafür reichte es bereits, einige Artikel in Zeitschriften geschrieben zu haben. Die Regierung steckt in einer veritablen Panik und lässt die Nationalgarde gegen Demonstranten aufziehen. In der letzten Woche haben rund zwei Millionen Menschen gegen die Verhaftungspolitik demonstriert und von der Regierung ein bedachteres Vorgehen gefordert. Diese ist dem ganzen jedoch nicht folgegeleistet.“

*Eine Grafik der Bevölkerungsanteile des Protektorates wird eingeblendet*

„Wie sie sehen, besitzen die fünf Planeten des Protektorates einen rund 31%-Anteil an eher Syrtis-Treuen Menschen. Die Davionisten besitzen nach den letzten Wochen nur noch einen Anteil von rund 26%. Dies führt uns zu einer Problematik, welche uns unser Korrespondent vor Ort, Xiang Hu Miller näher erläutern wird. Mr. Miller, die Zahlen sprechen für sich. Worin sehen Sie die Zukünftigen Probleme?

*Xiang Hu Müller wird eingeblendet vor einer grosses demonstrierenden Masse*

„Nun, für mich wird in Zukunft entscheidend sein, was mit der grosse Masse an Capellanisch-/Chinesischstämmigen Leuten passiert. Diese Volksgruppe besitzt ja einen hohen Bevölkerungsanteil und war die letzten Jahrzehnte über sehr unpolitisch. Jedoch hat sie das erstarken der grossen, freiheitsliebenden Republik Capella. Rund 50% der Bevölkerung der fünf Planeten sind dieser Gruppe zuzurechnen. Wobei man beachten muss, dass die vier Planeten die mehr in Richtung Republik liegen, einen sehr viel höheren Anteil aufweisen. Alle mindestens 60% der planetaren Bevölkerung. Nicht so auf Orbisonia. Hier ist diese Volksgruppe einer Minderheit von rund 15%. Diese Bevölkerungsgruppe ist in den letzten Jahren wieder auf die vormals untergegangene Republik Capella aufmerksam gemacht worden. Sie sieht im neuen Herzog von Capella, Tian Hu Aris, den legitimen Nachfolger eines freiheitsliebenden Volkes. Das Image des Forscher und Industriellen, das Herzog Aris pflegt kommt hier gut an. Weiter gibt die Ankündigung, dass philosophische Forum von Capella wieder aufzubauen, den Neigungen der Bevölkerung starken Auftrieb. Es kam zu grossen Demonstrationen von mehreren Millionen Menschen. Natürlich verteilt auf verschiedene Anlässe. Bislang ist alles friedlich geblieben. Aber es gibt Töne, die ein härteres Vorgehen und einen Anschluss an die Republik Capella fordern. Bislang sind das aber nur vereinzelte Stimmen. Ich gebe zurück ins Studio.“

*Die Moderatorin wurde wieder eingeblendet und sie setzte fort*

„Nun, diese Entwicklung ist bedenklich. Mittlerweilen haben wir im Protektorat neben der Regierungstreuen Davion-Position zwei Oppositionen. Scheinbar arbeiten diese Oppositionen nicht zusammen. Dies bringt mich zurück auf die Entführung des Davionbotschafters vor Beginn der Verhaftungswelle. Familie und Botschafter sind bis zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr aufgetaucht. Es gibt natürlich Hinweise auf das Überleben des Botschafters, aber die Urheberschaft ist noch nicht gesichert. Die Polizei gibt sich sehr bedeckt in diesem Fall und betont die Ermittlungstaktischen Ansätze. Dies hinderte den Polizeichef nicht, die Täterschaft bei einer pro Syrtis Gruppe zu suchen respektive zu finden. Die Leichen der getöteten Angreifer spricht da eine klare Sprache. Nun aber zu einem anderen Thema…“


*Der Lenker schaltete den Fernseher aus und lächelte einen asiatisch aussehenden Mann an, welcher sich die Sendung mit ihm anschaute.*

„Nun“, brummelte der Lenker, „sie werden per Sofort die Leitung der pro Capellanischen Gruppe übernehmen und sie zu einer Macht des Volkes ausbauen. Der Herzog will, dass sie diese Planeten für die Republik Capella sichern. Und sie werden bei ihrem Auftrag nicht versagen.“

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Tian Hu Aris - Herzog von Capella und Anführer der Kommunalität Capella - Konföderation Capella

Han Wu, der neue Anführer der „Licht der Weisheit“ genannten Gruppierung, welche sich an die Spitze der Widerstandsbewegung der Capellanischen Bevölkerung gesetzt hat, sah zu seinen Untergebenen hinunter. Er beobachtete die Männer bei der Arbeit und war mächtig stolz auf sein kleines Versteck auf dem Hauptplaneten Orbisonia. Er machte sich Gedanken zu den vergangenen Wochen.
Es war ein hübsches, kleines und gut verstecktes Lager. Nun diese Sicherheitsvorkehrungen waren nötig geworden, als die Pro-Davion-Regierung die Gangart härter geschalten hatte. Zuerst wurden nur die New Syrtis-Sezessionisten verhaftet und eingebuchtet, aber zunehmend richtet sich der Fokus auch auf den hohen Anteil der chinesischen Wohnbevölkerung von vier der fünf Welten des Paktes. Die Bevölkerung wurde schikaniert, drangsaliert und ganz allgemein wurde das Leben der Bevölkerung zur Hölle gemacht. Es fängt bei ganz kleinen Sachen an und zieht sich immer weiter durch. Zuerst hatte die Regierung eine Ausgangssperre veranlasst. Diese wurde durchgesetzt und mit Verhaftung bestraft und dauerte von 22:00 bis und mit 06:00 Uhr. Dazwischen durfte sich die capellanische Bevölkerung nicht im Freien aufhalten. Das alleine hatte nicht gereicht die Bevölkerung zu reizen. Zusätzlich wurde das Militär in die Dienstpflicht genommen. Der Arbeitsausfall der Milizionäre wird nun durch die capellanische Bevölkerung getragen. Auch dies wäre noch nicht schlimm gewesen. Was zum ersten Mal einen gewissen Aufruhr ausgelöst hat war, dass die chinesischen Milizionäre nicht eingezogen wurden wegen ihrer Herkunft. Nun, dass hat die Bevölkerung sehr aufgebracht. Aber der Krone den Zacken ausgeschlagen hat, dass die chinesische Bevölkerung nun die Zeche für den Einsatz bezahlen muss. Die neuen Abgaben nennen sich Capellanischer Dollar für Nahrungsmittel. Capellanischer Cent pro Einheit Strom und Wasser. Und das ganze zieht sich durch das komplette Leben. Vor rund vier Wochen haben dann die Anschläge begonnen. Zuerst wurden Läden von Nichtchinesen verschmiert. Das waren noch die Kleinigkeiten. Danach wurden Scheiben eingeschlagen. In letzter Zeit kam es vermehrt zu Angriffen auf Ladenbesitzer und sogar die Polizei. Diese Wiederum hat alle chinesischen Polizeikräfte suspendiert und nach Hause geschickt. Ohne Lohn versteht sich. Dies hat wiederum die Bevölkerung zu mehr Widerstand gegen die Polizei und Miliz aufgestachelt. Bislang ist es nur dem Glück zu verdanken, dass es keine Toten gab. Seine Einheit hatte nun die Aufgabe die Führung im Kampf für den Anschluss an die Republik Capella zu organisieren. Dazu wurde eine grössere Demo unter dem Namen „Licht der Weisheit“ geplant und in allen grossen Städten durchgeführt. Eine längere Geschichte könnte das werden, falls es ausartet. Wenn es ausartet. Naja, dann wären wir wohl relativ nahe am Zustand den wir uns eigentlich wünschen.


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Frederic MacDonald sah zum Lenker hoch, als dieser ihn über das Com anrief. Er erschrak nicht direkt, aber es war doch sehr ungewöhnlich. Die Veröffentlichungen der Regierung hatten seiner Organisation stark geschadet. Nicht basierend auf die Unterstützung, sondern Personell. Das Problem war, dass man ihm viele seiner aktiven Kämpfer abgeknöpft hatte. Der Lenker wiederum verbat ihm, den Botschafter von New Avalon als Gegenstand zur Erpressung zu benutzen. Liebend gerne würde er einige Gefangene gegen das Wohlwollen des Überlebens des Botschafters tauschen. Nun, wenn der Lenker dachte, dass er ewig zuschauen würde wie seine Leute in den Lagern sitzen, so hatte sich der Lenker aber geschnitten. Er redete weiter auf ihn ein und versuchte MacDonald etwas zu beruhigen. Doch dieser beachtete ihn nicht weiter. In Gedanken war er bereits soweit, dem Botschafter einen Finger abzuschneiden und diesen dem Polizeipräsidenten von Orbisonia City zukommen zu lassen. Mit der Aufforderung seine Leute freizulassen, oder es würde noch mehr Finger geben, die an die Presse verschickt würde. Das würde die Stimmung bestimmt etwas „anheizen“. Bei diesem Gedanken lächelte er und der Lenker hatte wohl das Gefühl, dass er sein Ziel erreicht hat. Nach einem kurzen Dank und Lob beendete er das Com-Gespräch. Frederic MacDonald jedoch machte sich auf den Weg in Richtung des Versteckes. Solch wichtige Dinge sollte man persönlich machen.


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Der Polizeipräsident von Orbisonia sah schockiert auf den kleinen Brief in welchem der dickliche Finger des Botschafters ihm zugesandt wurde. Der Präsident des Orbisonia-Protektorates war ebenfalls im Büro anwesend. Während der Besprechung zwischen den beiden wichtigsten Offiziellen war der Schreiberling mit dem dringlichen Brief zu ihm gelangt. Und so waren nun beide Personen schockiert und sprachlos. Der dazugehörende Begleitbrief mit der wortreich beschriebenen Drohung zuerst die Kinder und die Frau des Botschafters in kleinen Päckchen zu verschicken und anschliessend den Botschafter selbst, liess die Beiden erst Recht erstarren. Nach einer ganzen Weile war es der Präsident der die Simmte zuerst zurückerlangte. Er meinte zum obersten Polizisten:
„Wir dürfen uns nicht erpressen lassen. Nicht von diesem Mark Capella-Pack. Nicht in diesem Moment. Nicht jetzt, wo wir auch langsam die capellanische Bevölkerung verlieren und die Republik Capella immer Näher an unsere Grenzen rückt. Die Konföderation und hier insbesondere die Republik Capella haben freilich bislang noch keinen offiziellen Anspruch auf den Pakt erhoben. Aber ich würde nicht darauf Wetten, dass die Capellaner mit ihrer stellaren Nähe dies nicht noch nachholen werden. Die Bevölkerung ist jedoch nicht so pessimistisch was das angeht. Wie sie ja wissen haben vier von fünf Planeten einen starken chinesischen Anteil, wenn nicht sogar eine deutliche Mehrheit.“
Der Polizeipräsident wirkte unruhig und sagte:
„Ja, ich verstehe was sie meinen. Und für den kommenden Tag sind auf sämtlichen Planeten des Paktes capellanische Demonstrationen geplant. Die planetaren Regierungen haben uns mit den Zusatzsteuern nicht wirklich einen Gefallen getan. Im Gegenteil, der Wind dreht sich langsam. Nicht auszudenken, was passiert wenn die Capellaner wirklich wütend werden. Die Aktion mit der Polizei und den Milizionären hat die Stimmung schon genug angeheizt.“
Das Gespräch dauerte so noch weitere 50 Minuten an und drehte sich um sämtliche politischen Aspekte des Paktes.

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Tian Hu Aris - Herzog von Capella und Anführer der Kommunalität Capella - Konföderation Capella

Der Lenker sass in seinem Büro und beobachtete die Live-Aufnahme von den Demonstrationen. Er wusste ganz genau wohin er schauen musste um zu sehen was passieren wird. Die Volksbeteiligung war riesig. Das Polizeiaufgebot ebenfalls. Sogar vereinzelte Milizionäre waren vor dem Parlament aufgestellt. Vielleicht 60 Mann. Aber alle bewaffnet mit Sturmgewehren und etwas hinter der Polizei. Quasi als Drohung an die Demonstranten. Auf den Aufzeichnungen erkannte er ganze genau die chinesischen Schriften auf den Plakaten. Es waren Aussagen wie: „Zurück in die Heimat“, „Nieder mit den Unterdrückern“, „Lang lebe Liao“, „Für die Republik Capella“ und so weiter. Die Aussagen waren vielfältig und teilweise sehr hart an der Grenze. Aber es waren ja auch mehrere hunderttausend Menschen, welche sich in Richtung des Parlaments bewegten. Es waren wirklich viele Menschen. Als die ersten das Ziel erreichten, versuchte die Polizei mit Zureden die Menge zum Weggehen zu verleiten. Als dies jedoch nicht fruchtete, begannen die Ordnungskräfte mit den Schlagstöcken auf die Menschen einzuschlagen. Als die ersten Verletzten zu beklagen waren kamen schwarz vermummte Jugendliche, welche sich mit Steinen aufmunitioniert hatten und bewarfen damit die Sicherheitskräfte. Man sah, dass es nun auch die ersten Verletzten unter den Polizisten gab. Mittlerweile waren bestimmt etwa 200 Menschen verletzt worden, davon 95% Demonstranten. Als die Menschenmenge immer weiter drückte krachte plötzlich ein einzelner Schuss. Ein Demonstrant fiel wie vom Blitz getroffen zu Boden. Wie auf Kommando war die Menge auf einmal still und man merkte förmlich die Ungewissheit die in der Luft lag. Das war das Zeichen, für das er seinem Untergebenen Han Wu angestellt hatte. Auf einmal hörte man auf einer Seite der Masse rund 100 Menschen auf Chinesisch rufen: „Sie haben einen von uns getötet, Sie haben einen von uns getötet“. Der Ruf setzte sich immer weiter fort und die Wut stieg in etwa gleich an wie die Menschenmenge den Ruf fortsetzte. Als die Wut auf einem neuen Siedepunkt war, setzten sich etwa 15 Mann von Han Wu in Bewegung. Sie waren leicht verteilt und so setzten sich mit ihnen etwa dreissig Mitläufer in Gang. Danach kam immer mehr Bewegung in die Menschenmenge. Zum Schluss rannten rund 2500 Menschen in Richtung des Parlaments. Die Polizisten wurden einfach überrannt und Weggedrückt. Die rund sechzig Milizionäre standen mit ihren schweren Waffen an der oberen Treppe des Parlaments. Ein Teil ergriff in der Panik die Flucht nach hinten und rannte davon. Aber rund fünfunddreissig von ihnen machten den Fehler ihres Lebens. Sie begannen wie wild geworden in die auf sie zustürmende Menschenmenge zu schiessen. Die ersten Menschen fielen wie die sprichwörtlichen Fliegen. Aber man konnte einfach nicht 2500 Menschen einfach „niederschiessen“. Die menschliche Welle erreichte die Soldaten, nachdem etwa 350 Demonstranten gefallen waren. Während die Polizisten „nur“ verprügelt wurden, so wurden die Soldaten von der Menge in Stücke gerissen. Die Wut und der Hass auf alles Anti-Chinesische hatten einen neuen Höhepunkt erreicht. Und der Tag würde als „Massaker von Orbisonia“ für immer in Erinnerung bleiben.

Als der Tag vorbei war, wurden auf der Seite der Miliz rund 40 Soldaten als Vermisst oder gefallen bezeichnet. Ebenfalls waren 4 Polizisten ums Leben gekommen und mehrere Hundert wurden verletzt. Aber auf Seiten der Demonstranten sah es anders aus. Am Schluss wurde die Zahl nach oben korrigiert und es gab rund 562 Tote Menschen. Weitere 2000 Menschen hatten Verletzungen unterschiedlicher Grade. Dies ging hoch bis zu schweren Schussverletzungen. Die capellanische Bevölkerung jetzt noch zu beruhigen erschien dem Lenker eher unwahrscheinlich. Und das war auch gut so.

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Lee, Orbisonia Pakt

Auf Lee sind heute massive Unruhen ausgebrochen. In den letzten Wochen wurden die Unruhen durch massive Demonstrationen ausgelöst. Während diesen Demonstrationen kam es zu mehreren Toten Capella-Aktivisten. Nun sind die Demonstrationen in Unruhe und offene Rebellionen ausgeartet. Bei Guerilliaangriffen durch Aufständische wurden mehrere Dutzend Soldaten schwer Verletzt oder getötet. Zudem wurden mehrere Panzer mit Molotow-Cocktails unbrauchbar gemacht. Schwere Militäreinheiten der eher Davion zugetanenen Regierung von Lee lies darauf hin das Feuer auf die Aufständischen eröffnen. Die Folge waren mehrere hundert Tote Menschen. Es trat daraufhin eine trügerische, emotionsgeladene Stimmung ein. In den darauf folgenden Wochen ergaben sich auf den Planeten Galitzin, Andro und Bethel Unterstützungsproteste für die Aufständischen von Lee. Dazu kam es auch auf den drei genannten Welten zu Anschlägen und Zwischenfällen mit toten Milizionären und Demonstranten. Aber auf Lee wurde die Lage massiv verschärft, als die planetare Regierung eine komplette Stadt abriegeln lies, welche sich deutlich für die Republik Capella entschieden hatte. Daraufhin beschoss die Miliz von Lee die Stadt, sie hatte rund 150`000 Einwohner, mit schwerer Artillerie und Bombern. Nach dreitägigem Beschuss war die Stadt nahezu dem Erdboden gleichgemacht und die Miliz rückte mit zwei Regimentern und schweren Waffen und Panzern in die Stadt ein und machte Ausnahmslos jeden Überlebenden nieder. Nach dieser Aktion war zuerst Ruhe. Niemand wollte so enden… Niemand… als die Medienkonzerne danach aber die Meldung des Eintreffens von Friedenstruppen der Republik Capella vernahmen, wurden die Menschen wieder zuversichtlicher und griffen von sich aus wieder die Regierungstruppen an. Hier stehen wir nun. Es wird gekämpft und tausende Menschen sterben jeden Tag durch die planetare Regierung und es dauert noch zwei Tage bis die Capella-Friedenstruppen landen werden. Was wird dann geschehen? Werden wir wieder ein freies Volk sein?


** Ausschnitt aus einer Fernsehansprache eines Aufständischen von Lee **

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