Hochverehrter Darios Davion, 1. Prinz der Vereinten Sonnen und Lord of New Avalon,
den Vorschlag den Sie meinen hochverehrten Kollegen in Liao und Capella unterbreitet haben, ist für sich gesehen ein respektables Ansinnen. Wenn man dagegen die Lage etwas genauer analysiert, komme ich aber zum Schluß, das dieses vermeintlich hochherzige Angebot, verbrähmt mit philantropischen und humanistischen Aussagen nichts anderes ist, wie die Zementierung eines Status Quo. Ihr habt die Welten, auf die Ihr euch vornehmlich beschränken wollt, bereits gewaltsam unter eure Herrschaft gestellt und damit Tatsachen geschaffen. Ein ernstgemeintes Angebot zu Verhandlungen hätte vorher kommen müssen.
Selbstverständlich zeigt ein Blick in die Karte, das es zwischen den Quadranten, die die Vereinten Sonnen und die Konföderation Capella trennen, sehr wohl eine Art kurzen, "natürlichen Grenzverlauf" gibt. Im nördlichen Bereich sehe ich durchaus einen berechtigten Anspruch auf die Grenzwelten CASELTON, SONNIA und TAWAS.
Bei FARWELL und TECUMSEHT stellt sich die Lage aber ganz anders dar. Diese Welten liegen auf der Linie der kurzen Grenze, und die Konföderation Capella ist hier nicht bereit, auf ihre Ansprüche auf diese Welten zu verzichten.
Außerdem, wenn die Vereinigten Sonnen von Verhandlungen sprechen, so kann es nicht sein, das nur über einen kleinen Abschnitt der Schnittstelle zwischen unseren beiden Einflusssphären gesprochen wird, sondern dann muss der gesamte Grenzverlauf auf den Tisch.
Auch hier zeigt sich eindeutig, das die Vereinigten Sonnen erst aggressiv handeln und dann die Friedenstaube herauskehren, wenn die Ziele erreicht sind, die sie erreichen wollen.
Nur so ist es zu verstehen das im Abschnitt zwischen Bellatrix und New Systis, die Streitkräfte von New Systis bereits bis BACUM vorgedrungen sind, ohne auch nur einmal auf die Konföderation Capella oder die Kommunalität Belatrix zuzugehen, um zu versuchen, hier einen Grenzverlauf auszuhandeln.
Wenn wir eine "natürlicher Grenze" festlegen wollen, bitte ich die verantwortlichen auf den Hauptwelten der Vereinigten Sonnen wenigstens einmal sich die Mühe machen, die Sternenkarten aufzuschlagen. Unter der Berücksichtigung der 30 Lj-Sprunggrenze müsste der Grenzverlauf zwischen dem KC und der VS beginnend bei ORBISONIA über SEKULMUN, OGLIVIE, NARELLAN, BEENLEIGH und TAYGETA bis BROCKWAY gehen. Was hier tatsächlich vorliegt, ist eindeutig eine Annektion von Welten in Richtung der Konföderation Capella, während die Welten die Peripheriewärts, von der KC abgewandt liegen, wie z.B. WARREN, TEGALSANAS , GROSVENOR und NEW DAMASCUS im Augenblick eben nicht Ziel der ungehemmten Aggression der Vereinigten Sonnen sind, sondern für spätere Attacken aufgehoben werden, da diese durch die Konföderation nicht erreicht werden können (und auch nicht durch die KC nicht erreicht werden wollen).
Der andauernde Hinweis auf die "Befreiung von Welten" oder der Überbetonung der "Freiheit des Individuums" als allein Selig machende Ideologie seitens der politischen Kaste der Vereinigten Sonnen, ist eine Farce! Hier geht es nur um Macht! Das so befreite Individumum steht dann schutzlos den Mächten des Kapitals und der politischen Führung gegenüber und ist als Einzelner diesen dann völlig ausgeliefert.
Wenn die Vereinigten Sonnen tatsächlich dem Geist folgen wollen, den sie in Ihrer Botschaft an die Konföderation Capella beschwören, so wäre zum ersten ein Verhandlungsangebot schon längst fällig gewesen und zum zweiten sollten sich die Streitkräfte der Vereinigten Sonnen nicht bereits so weit in Richtung des KC bewegt haben.
Die Konföderation Capella ist bereit in Verhandlungen zu treten, unter der Bedingung, das ein weiteres aggressives Vorgehen auf die Konföderation hin unterbleibt. Auch wir wollen unnötiges Leid vermeiden, sind aber nicht bereit vitale Interessen der Konföderation dafür unter allen Umständen preiszugeben.
gez. Anton Liao, 1. Mandarin und Oberkommandierender Kommunalität Sian
_________________ Schöne Grüße
Sūn Hǔ Jjīng (Orca) Kommunalität Sian ------- "Das Spiel ist das einzige, was Männer wirklich ernst nehmen. Deshalb sind Spielregeln älter als alle Gesetze der Welt." (Peter Bamm)
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